Fregatte versenkt kleine Piratenboote
Panzerfäuste an Bord, Motorboote im Schlepptau: Im Seegebiet vor Tansania hat die Bundeswehr ein verdächtiges Schiff gestoppt. Weil die Piraten nicht kooperierten, zerstörte die deutsche Fregatte die Beiboote - auch mit Hilfe eines Hubschraubers. 10.06.2010
Der Vorfall ereignete sich am Freitag um 4.36 Uhr Ortszeit vor der Küste Tansanias: Eine deutsche Fregatte hat im Indischen Ozean zwei kleine Piratenboote versenkt. Das teilte das Einsatzführungskommando der Bundeswehr am Freitag in Potsdam mit.
Die Fregatte "Niedersachsen" hatte den Angaben zufolge ein verdächtiges Schiff mit zwei Motorbooten im Schlepptau ausgemacht. Nach einer näheren Überprüfung seien an Bord Waffen zu erkennen gewesen, darunter auch Panzerfäuste. Beim Funkkontakt habe sich die Besatzung "sehr unkooperativ und aggressiv" verhalten.
Daraufhin habe die "Niedersachsen" vom Befehlshaber des EU-Anti-Piraten-Einsatzes "Atalanta" den Auftrag bekommen, die Beiboote zu zerstören. Als ein Bundeswehrhubschrauber bestätigte, es befinde sich niemand an Bord der kleinen Schiffe, wurde das Feuer eröffnet. Danach habe das Mutterschiff eingelenkt und gebeten, das Feuer einzustellen. Die Besatzung habe die beschossenen Beiboote losgebunden und die Fahrt dann fortgesetzt - laut der Nachrichtenagentur dpa mit Kurs auf die somalische Küste. Die zurückgelassenen Motorboote seien anschließend versenkt worden.