Die (Doppel-) Schleuse Friedrichsfeld, im Volksmund Schleuse Emmelsum genannt, ist die erste Schleuse des Wesel-Datteln-Kanal. Die Schleuse befindet sich 2 km von dem Abzweig aus dem Rhein (Rhein Km 813,24) entfernt. Die Fallhöhe wechselt mit den Rheinwasserständen , im Mittel liegt diese bei 7,10 m.
Normalwasserstand OW: | NN + 23,00 m |
Normalwasserstand UW: | NN + 12,67 m |
Höchstwasserstand UW: | NN + 23,72 m |
kleine Kammer | große Kammer | |
Fallhöhe | 10,33 m | 10,33 m |
Nutzlänge | 112,00 m | 222,00 m |
Nutzbreite | 11,64 m | 12,00 m |
Schleusenverschluss: oberwasserseitig | Hubsenktor | Hubtor |
Schleusenverschluss: unterwasserseitig | Stemmtor | Hubtor |
Obertor öffnen; schließen | 72 sec.; 72 sec. |
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Untertor öffnen; schließen | 90 sec.; 90 sec. |
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Kammer füllen; leeren | 420 sec.; 360 sec. |
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Bauzeit | 1964 | 1930 |
Neubau |
| Schleusentore: 1992 |
Beim Pförtner der Schiffe
VON ANGELIKA RITZKA
Schiffe aus vielen europäischen Häfen steuern durch den Wesel-Datteln-Kanal und passieren dabei die Schleuse Friedrichsfeld.
Dinslaken (RP)
Die Schleuse Friedrichsfeld als Tor zum Wesel-Datteln-Kanal ist die am stärksten frequentierte Schleuse des westdeutschen Kanalnetzes. Sie ist Teil eines Wasserstraßennetzes von hoher wirtschaftlicher Bedeutung. Die Arbeit ist anspruchsvoll. Schleusenromantik verspüren nur noch die Besucher.
voerde-emmelsum Das Wasser, eine gleichmütige Fläche, bewegt sich träge. Reicht bis zum Horizont. Verliert sich in der Ferne. Hoch über dem Wesel-Datteln-Kanal, an der Schleuse Friedrichsfeld, liegt Markus Brauns Arbeitsplatz. Der sommerlich lässig gekleidete Mann steht in einer Kabine hinter einem großen Schaltpult. Das Fernglas liegt griffbereit. Zwei Monitore zeigen, was vor und in der Schleuse passiert. Nur wenige Meter von Braun entfernt schaut ein Ehepaar, auf der Schleusenbrücke über dem Kanal ans Geländer gelehnt, ebenfalls aufs Wasser und in Markus Brauns überhitzte Kabine. Mal gucken, was passiert.
Die „Daybreak“ will zum Rhein. Zurück nach Holland lautet das Ziel des Binnenschiffs. Ladung gelöscht, Auftrag erfüllt. Der Rumpf ist gut sichtbar. Das Schiff liegt hoch im Wasser, als es von Hünxe kommend in die Schleuse Friedrichsfeld einläuft. „105 Meter lang. 10 Meter breit. Ein Holländer“, erkennt Klaus Fähnrich, Sachbearbeiter Schifffahrtsangelegenheiten beim Wasser- und Schifffahrtsamt Duisburg-Meiderich, mit einem Blick aus dem Fenster des Schleusenstandes. Arbeit für Markus Braun. Der kommissarische Betriebsstellenleiter der Schleuse Friedrichsfeld nickt zu Klaus Fähnrichs Worten. Dann widmet er sich wieder ganz seiner Arbeit am Schaltpult und an den Monitoren. Der 39-Jährige ist der diensthabende Schiffleiter für die große Kammer der Schleuse. „Das bedeutet, dass ich für den kompletten Schleusendurchgang verantwortlich bin“, erklärt er. mehr