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SSW Schichau Seebeck Shipyard GmbH

Die Schichau-Werke waren ein ehemaliges Maschinenbauunternehmen in Elbing, heute Elbl g.

Die um 1837 von Ferdinand Schichau nach seinem Ingenieursstudium in Berlin, im Rheinland und Großbritannien gegründete Maschinenbau-Anstalt, später benannt als F. Schichau GmbH, Maschinen- und Lokfabrik, Elbing, produzierte zunächst in Elbing hydraulische Maschinen, Bagger, ab 1854 kleinere Schiffe wie die Borussia und 1860 die ersten Lokomotiven für die Preußische Ostbahn. Ab 1867 wird der Lokomotivbau aufgenommen, drei Jahre später das Werk auch an das Eisenbahnnetz angeschlossen.
1872 errichtete Schichau die Elbinger Schichau-Werft als Elbinger Dampfschiffs-Reederei F. Schichau. Um 1890 begann in Danzig der Bau einer weiteren Werft, auf der später Kriegsschiffe sowie Fracht- und Passagierschiffe entstanden. 1889 errichtete Schichau in Pillau (heute Baltijsk) bei Königsberg (Preußen) (heute Kaliningrad) eine weitere Werft.

Durch die Abtrennung Ostpreußens nach dem Ersten Weltkrieg wird das Werk zusammen mit der Union-Gießerei in Königsberg, die man später übernimmt, durch die Ostlandhilfe im Lokomotivbau gefördert. Borsig vergibt im Zweiten Weltkrieg eigene Aufträge an die Schichau-Werke in Elbing, die bis Januar 1945 produzieren.

Die F. Schichau-Werke fertigten auf der Danziger Werft insgesamt 94 U Boote für die deutsche Kriegsmarine. Das Werk Werk in Elbing produzierte Motoren und Boote des Typs Seehund. Neben der Herstellung von Booten des Typs VII C wurden auf der F. Schichau Werft in Danzig auch Boote der neuen U-Boot-Klasse XXI gefertigt. Die Schichau Werft GmbH baute in Danzig bis zum Jahr 1944 insgesamt 62 U-Boote des Typs VII C (und zwei des Typs VII C/41), bis die Produktion auf den Typ XXI umgestellt wurde. Es liefen bis Kriegsende 30 Boote letztgenannten Typs in Danzig vom Stapel.

Schichaus Schwiegersohn Carl Heinz Ziese arbeitete ebenfalls in den Schichau-Werken und führte nach F. Schichau die Geschäfte bis 1917 weiter. Nach Zieses Tod 1917 ging die Leitung der Schichau-Werke an den Ehemann seiner einzigen Tochter Hildegard, den Schweden Carl Carlson. Nach dessen Tod führte Hildegard Carlson die Firma. Die Schichau-Werke lieferten bis Kriegsende 1945 neben Waffen und Schiffen aller Art ca. 4.300 Lokomotiven mehrerer Bauarten u.a. an die Deutsche Reichsbahn und die PKP. Die Werksanlagen wurden nach Kriegsende durch die russische Besatzung demontiert. Seit Kriegsende gehört das Werk zu Polen, baut aber keine Lokomotiven mehr, sondern neben Schiffen Waggons und Kessel.

Die Danziger Schichau-Werft ist seit 1950 als Leninwerft bekannt und seit 1980 durch die Ereignisse um die Gewerkschaft Solidarno in den Medien vertreten. Von ehemaligen Betriebsangehörigen der Schichau-Werft wurde 1950 in Bremerhaven das Unternehmen neu gegründet. Daraus folgte nach einigen Fusionen die Schichau Seebeckwerft AG, welche 1996 als Folge des Konkurses des Bremer Vulkan ebenfalls in Konkurs ging. Ein heute in Bremerhaven bestehendes Nachfolgeunternehmen ist die SSW Schichau Seebeck Shipyard GmbH.

Quellen:

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Schichau-Werke aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

letzte Aktualisierung

11.11.2024

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